2. Beginn der Stadtkapelle, Blasmusik in Bühl 1758

Nach obiger allgemeinen Betrachtung der Blasmusik nimmt sich die Geschichte der Stadtkapelle Bühl wohl recht bescheiden aus. Auch hier kann von den Anfängen der Kapelle nicht viel berichtet werden, denn es fehlt der genaue Zeitpunkt der Gründung und es fehlen auch Namen, die in Verbindung mit der Gründung stehen.

Kirchenbaurechnung 1775

 

Soviel ist jedoch sicher: Um das Jahr 1750, spätestens aber 1758 gab es die Blaskapelle Bühl. Dies ist aus alten Akten im Bühler Stadtarchiv zu belegen. Einmal ist da ein Dokument aus dem Jahr 1750, das besagt, daß zum Patroziniumsfest Peter und Paul eine Blaskapelle spielte. Und in einem Auszug aus der Kirchenbaurechnung vom Jahre 1775 heißt es, daß zur Grundsteinlegung Musikanten gebraucht werden, die 2 Gulden und 4 Schilling für ihre Mühe bekommen.

Im Stadtarchiv ist noch ein Dokument von 1748, das beschreibt die Einstellung eines Lehrers für die Grundschule in Bühl. Hier wird verlangt, daß dieser musikalische Begabung und Kenntnisse haben soll, um junge Musiker anzulernen. Ein gewisser Johann Benedict Egele, geboren in Kempten, wurde für diesen Schul- und Messnerdienst eingestellt. „Er solle der Jugend beiderlei Geschlechts lesen und schreiben unterrichten. Auch solle er Messdiener auswählen, soweit sie dafür tauglich sind. Zum Gottesdienst mit Musik solle er Bürgerskinder suchen, welche zur Musik Lust haben und dazu fähig seien.“ Diese wurden dann von ihm unentgeltlich darin unterwiesen. Wir können annehmen, daß diese Musiker später in der Bühler Blasmusik gespielt haben. Unter diesen Bedingungen wurde später das Gründungsjahr 1758 festgelegt und 1858 das 100-jährige Jubiläum gefeiert.